So fing alles an:
Die Siebert-Geschichte

Die Gründung

1831 gründete der Kaufmann Johann Anselm Siebert in Hünfeld eine Eisenwarenhandlung. Damals war der Ort ein beschauliches ländliches Städtchen mit engen Gassen und alten Fachwerkhäusern. Mitten in diesem Idyll eröffnete Siebert in einem Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert in der Hauptstraße 127 sein kleines Geschäft. Er legte damit den Grundstein für ein erfolgreiches Familienunternehmen.

In der Welt vor Edelstahl und Alu hatten Eisenwaren im Alltag eine große Bedeutung, sowohl im Haushalt, als auch in der Landwirtschaft. Von Forke und Spaten bis hin zu Töpfen und Pfannen waren zahlreiche Gerätschaften des täglichen Lebens aus diesem vergleichsweise kostengünstigen Metall.

Das Geschäft entwickelte sich gut. Der Firmengründer war fleißig und hatte einen klaren Blick für die Bedürfnisse der Kunden. Lange bevor dieser Ausdruck geprägt wurde, war man bei Siebert kundenorientiert. Nach dem Tod des Gründers übernahmen erst dessen Frau, dann sein Sohn Adalbert den Betrieb.

Die Firma Carl Siebert

Wenige Jahre nach der Übernahme durch Adalbert Siebert erlebte Hünfeld einen gewaltigen Schock: Der Großbrand von 1888 legte weite Teile der Stadt in Schutt und Asche - auch die Eisenwarenhandlung.

Das Geschäft erholte sich erst wieder, nachdem Adalberts Sohn Carl Siebert die Firma 1909 übernahm. Er hatte in führenden Fachgeschäften in Mittel- und Süddeutschland gelernt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Mit einer Fülle von Ideen kehrte er nach Hünfeld zurück. Kurz nach dem Firmeneintritt baute er das Ladengeschäft um, vergrößerte die Verkaufs- und Lagerfläche sowie die Schaufensterfront. Die nun einsetzende Aufwärtsentwicklung konnte auch der erste Weltkrieg nicht nennenswert beeinträchtigen. 1928 schloss sich Siebert einem Großeinkaufsverband an, um seine Ware im Verbund mit anderen Geschäften noch günstiger zu beziehen. Erst der Zweite Weltkrieg bremste die Erfolgsgeschichte. Die Bombenschäden an der Gebäudefront konnten erst lange nach Kriegsende richtig ausgebessert werden.

1951 übernahm Sohn Ewald das Unternehmen und baute es in der Nachkriegszeit weiter aus, u.a. durch Errichtung eines Lagers für Baueisen und Kohle mit Gleisanschluss. Bei dessen Verlagerung ins Industriegebiet in den 60er Jahren sicherte sich das Unternehmen dort ein großes Grundstück, auf dem 1984 der Baumarkt eröffnet werden konnte. Eine wichtige Weichenstellung für zukünftiges Wachstum.

Bildimpressionen der Firma Siebert
im Wandel der Zeit

Die Firma Heinrich Siebert

Firmengründer Anselm Siebert hatte noch einen weiteren Sohn. Josef (1840-1910) verdiente sich erste erste Sporen „in der Fremde“, kehrte 1869 nach Hünfeld zurück und eröffnete wenige hundert Meter vom Siebert’schen Stammhaus am Großenbacher Tor sein eigenes Unternehmen: eine Schlosserei und Eisenwarenhandlung mit Geräten für Landwirtschaft und Haushalt. Dies führte dazu, dass es von nun an in Hünfeld jahrzehntelang zwei konkurrierende Unternehmen Siebert gab.

Als Josef Siebert starb, übernahm sein 25-jähriger Sohn Heinrich das Geschäft, und als dieser 1914-18 Kriegsdienst leisten musste, hielten seine Schwestern Emma und Klara daheim die Stellung. 1918 kehrte Heinrich aus dem Krieg zurück. Er gab die Schlosserei auf, erweiterte die Verkaufsfläche und erwarb den ersten Firmen-Pkw. Damit konnte der Außendienst nun Kunden besuchen, ein gerade im ländlichen Raum sehr geschätzter Service.

Der zweite Weltkrieg erwies sich als schwerer Einschnitt, und Heinrich Siebert übernahm vorübergehend als zweites Standbein 35 Morgen Land. 1953, zu Beginn des Wirtschaftswunders trat Sohn Winfried in die Firma ein und übernahm sie 1957. Das Geschäft wurde umgebaut und - damals noch ungewöhnlich - die Selbstbedienung eingeführt. Vor allem aber erweiterte Winfried Siebert das Sortiment, u.a. um Porzellan, Camping- und Elektroartikel und eine Heimwerkerabteilung. Der Weg ging klar vom Laden in Richtung Markt.

Gemeinsam stark

117 Jahre lang waren die beiden Linien getrennt marschiert - beide mit Erfolg. Stets waren die Unternehmen Carl Siebert und Heinrich Siebert mit der Zeit gegangen, hatten Trends erkannt, Chancen genutzt und das Vertrauen ihrer Kunden genossen.

In den 80er-Jahren gab es dann verstärkt Überlegungen für eine Zusammenführung. Insbesondere Winfried Siebert setzte sich dafür ein. In einer Zeit, in der auf der grünen Wiese immer neue, große Märkte entstanden, war es wichtig, Kräfte zu bündeln und alle Ressourcen zu nutzen, um dem Kunden ein möglichst großes Sortiment präsentieren zu können. 1986 wurde die Fusion Wirklichkeit. Von Unna gab es wieder eine starke Firma Siebert - ein entscheidender Schritt zur Zukunftssicherung und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.

In den Folgejahren wurde das Angebot konsequent erweitert. Durch den Neubau in der Industriestraße im Jahre 1995 verzehnfachte sich die Ausstellungsfläche des Holzmarkts. Und mit Verlagerung des Stahlmarkts aus der Hünfelder Wellastraße nach Burghaun-Gruben (2000) konnte dessen Fläche mehr als verdoppelt werden.

Als Winfried Siebert sich im Jahre 2002 68-jährig zur Ruhe setzte, übernahm Tochter Dagmar Siebert als geschäftsführende Gesellschafterin die Siebert GmbH & Co. KG Bau- und Heimwerkermarkt. Als erste weibliche Geschäftsführerin in der Geschichte der Firma Siebert wagt sie einen neuen Führungsstil. Neben der Kundenorientierung schreibt sie sich auch einen persönlichen und wohlwollenden Umgang mit Ihren Mitarbeitern auf die Fahne.
Die Firma verfügt heute noch über die drei Standorte und die Abteilungen Baumarkt, Holzmarkt und Stahlmarkt.